IUCN-Positionspapier bestätigt Bedeutung von Zoos für den Artenschutz

Zoos, Aquarien und Botanische Gärten leisten wichtigen Beitrag zum Artenschutz

Viele Zoos, Aquarien und botanische Gärten leisten einen wichtigen Beitrag, um gegen das globale Artensterben anzukämpfen. Das bestätigt das neue Positionspapier der Weltnaturschutzunion (IUCN). Die Species Survival Commission (IUCN SSC) erkennt damit den bedeutenden Beitrag von Botanischen Gärten, Aquarien und Zoos bei ihrer wichtigen Aufgabe an, wild lebende Tiere, Pilze und Pflanzen zu erhalten. Die IUCN ist die weltweit größte Naturschutzorganisation aus Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen mit über 9.500 Mitgliedern aus 186 Staaten.


"Es ist nie zu spät. Arten können sich in der Wildnis erholen, wenn sie durch gut geführte Populationen in menschlicher Obhut, wie sie von Zoos, botanischen Gärten und Aquarien gepflegt werden, eine Chance erhalten. Die Stellungnahme der IUCN Species Survival Commission erkennt die führende Rolle von botanischen Gärten, Aquarien und Zoos an, die diese Organisationen in Praxis und Wissenschaft des Artenschutzes spielen." 

Razan Al Mubarak, Präsidentin der IUCN



Die IUCN SSC-Positionserklärung zur Rolle der Botanischen Gärten, Zoos und Aquarien verfolgt folgende Ziele:

 

- Die IUCN Species Survival Commission (SSC) erkennt den bedeutenden Beitrag, den botanische Gärten, Aquarien und Zoos zur Erhaltung wildlebender Tiere, Pilze und Pflanzen leisten können, und bereits auch tun, an.

 

- Die SSC schätzt die Schlüsselrollen, welche botanische Gärten, Aquarien und Zoos an der Schnittstelle zwischen Ex-situ- und In-situ-Erhaltung spielen können und bereits auch tun. Diese Rollen umfassen angewandte Genetik, Verhaltensforschung, Veterinärwissenschaft, Tierhaltung, Wiederansiedlung und Umsiedlung von Wildtieren, Forschung, Bildung und gesellschaftliches Engagement, Entwicklung von Strategien und Richtlinien, Zugang zu Naturerlebnissen und Naturschutzförderung. Die SSC ist außerdem der Ansicht, dass es Möglichkeiten und Interesse für eine stärkere Beteiligung an diesen Aufgaben gibt.

 

- Die SSC fordert alle botanischen Gärten, Aquarien und Zoos auf ihr Artenschutzpotenzial voll auszuschöpfen und als geschätzte Mitglieder einer gut integrierten Naturschutzgemeinschaft mitzuarbeiten, um das Überleben und die Gesundheit wild lebender Tier-, Pilz- und Pflanzenpopulationen zu sichern.

 

- Schlussendlich ermutigt die SSC all ihre Partner, einschließlich Regierungsbehörden, mit botanischen Gärten, Aquarien und Zoos bei der gemeinsamen Arbeit zur Rettung von Arten im Sinne des One-Plan-Approachs zusammenzuarbeiten.

 

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) ist selbst Mitglied in der IUCN. Die 71 Zoos im VdZ engagieren sich vielfältig für den Erhalt von Tierarten. So stellten sie 2022 über 11 Millionen Euro für Artenschutzprojekte in den Lebensräumen zur Verfügung oder setzen Forschungsprojekte um. Sie beteiligen sich an aktuell mehr als 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs), bzw. Europäischen und internationalen Zuchtbüchern und tragen so dazu bei, den Erhalt vieler bedrohter Tierarten zu gewährleisten. Die EEPs spielen eine zentrale Rolle beim One-Plan-Approach der IUCN der alle Tiere zusammen im Blick hat, die in ihrem ursprünglichen Lebensraum und die in menschlicher Obhut.