In Deutschland gibt es mehr als 800 Zoos, darunter 56 wissenschaftlich geführte Zoos im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), die durch besonders hohe Tierhaltungsstandards und Artenschutzinitiativen hervorstechen. Diese Zoos erfreuen sich großer Beliebtheit: Im Jahr 2022 verzeichneten sie mehr als 34 Millionen Besuche in Deutschland. Wenn man auch die VdZ-Mitglieder in Österreich, Schweiz und Spanien berücksichtigt, kommen die Zoos auf mehr als 40 Millionen Besuche jährlich. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des VdZ gaben 75 Prozent der Deutschen an, Zoos entweder sehr gerne (25%) oder eher gerne (50%) zu besuchen.
In den VdZ-Zoos kümmern sich über 6.000 engagierte Mitarbeitende um etwa 170.000 Wirbeltiere.
Im Durchschnitt halten die Zoos des VdZ:
- 45 verschiedene Säugetierarten
- 47 Vogelarten
- 19 Reptilienarten
- 24 Fischarten
- 5 Amphibienarten und
- 13 Wirbellosenarten.
Rund 40 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr unsere VdZ-Zoos. Insgesamt unterstützen 82 Prozent der Deutschen die Existenz und Aufgaben von Zoos, was die hohe Akzeptanz von Zoos in der Gesellschaft widerspiegelt. Die große Mehrheit der Deutschen unterstützt den gesellschaftlichen Auftrag der Zoos. Laut einer Forsa-Umfrage ist für 65 Prozent der Deutschen der Erhalt und die Zucht gefährdeter Arten von großer Bedeutung, während 55 Prozent der Befragten den Artenschutz durch Zoos als „sehr wichtig“ einstufen.
Zoos spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung und Sensibilisierung der Bevölkerung für ökologische Zusammenhänge und Artenschutz. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, haben viele Zoos eine Zooschule, die vielfältige Programme zur Tier- und Naturschutzbildung für unterschiedliche Altersgruppen bereitstellen. Insgesamt 86 Prozent der VdZ-Mitglieder betreiben eine eigene Zooschule, die jährlich etwa 1,2 Millionen Menschen über Tiere und den Naturschutz informiert.
Ja, Zoos leisten einen entscheidenden Beitrag zum Artenschutz, der von keiner anderen Organisation übernommen werden kann. Sie erhalten und züchten gefährdete Arten in den Zoos, zum Beispiel in den mehr als 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs) und engagieren sich mit rund 11 Millionen Euro pro Jahr in Artenschutzprojekten vor Ort. Zoos stellen vermehrt bedrohte Tierarten für Auswilderungsprogramme zur Verfügung. Zudem dienen Bildungs- und Forschungsprogramme in den Zoos dem Erhalt der Biodiversität.
Ja, Zoos leisten einen sehr bedeutenden Beitrag zum Erhalt bedrohter Arten. Durch die Zerstörung natürlicher Lebensräume, Übernutzung und Wilderei, den Klimawandel und invasive Arten sind viele Arten akut vom Aussterben bedroht. Die größte Naturschutzorganisation der Welt, die Weltnaturschutzunion IUCN macht auf den wichtigen Beitrag von Zoos aufmerksam. In der Vergangenheit konnten Zoos bereits über 200 Arten und Unterarten vor dem endgültigen Aussterben bewahren. Zu den erfolgreich wiederangesiedelten Arten gehören:
- der Europäische Wisent
- das Przewalskipferd
- der Feldhamster
- der Waldrapp
- der Bartgeier und
- die Sumpfschildkröte.
Nicht alle Zootiere können in ihren ursprünglichen Lebensraum zurückgebracht werden. Und das ist auch gar nicht Ziel und erforderlich. Fehlen geeignete und sichere Lebensräume oder sind die Tiere auf den Menschen geprägt, ist eine Auswilderung nicht möglich. Viele wissenschaftlich geführte Zoos engagieren sich in globalen Auswilderungsprogrammen und erhalten Arten in Zoos als Rückhaltepopulationen für den Zeitpunkt wenn sie gebraucht werden. Das gilt zum Beispiel für:
- viele Menschenaffenarten
- Großkatzen und
- Eisbären und Elefanten.
Die tiergerechte Haltung von Zoostieren ist für das Tierwohl entscheidend. Durch speziell gestaltete Gehege, sozial funktionierende Gruppen bei Arten und Enrichment (Verhaltensanreicherung) können Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben und sich in einem sicheren und förderlichen Umfeld bewegen. Diese tiergerechten Anlagen helfen, die körperliche und geistige Gesundheit der Tiere zu unterstützen und gleichzeitig das Besuchererlebnis zu verbessern, indem Besucher die Tiere in einer der Natur nachempfundenen Umgebung erleben können.
Enrichment ist eine Methode zur Förderung des natürlichen Verhaltens von Tieren im Zoo. Durch verschiedene Beschäftigungsangebote und Umweltanreize wird die geistige und körperliche Gesundheit der Tiere unterstützt. Enrichment-Programme verhindern Langeweile und fördern die natürliche Interaktion mit der Umgebung, was für das Wohlbefinden und die Tiergesundheit unerlässlich ist.
Tiere im Zoo behalten ihre natürlichen Instinkte bei, wenn diese angeboren sind. Viele Verhaltensweisen sind entscheidend für ihr Überleben. Aufwändige Enrichment-Programme in den Zoos, und die Zusammenstellung funktionierender sozialer Gruppen bei entsprechenden Tierarten fördern die geistige und körperliche Gesundheit der Tiere.
Ja, durch die Gestaltung der Gehege und Enrichment-Programme können Zootiere ihren natürlichen Bewegungsdrang nachgehen. In der Natur müssen Tiere weite Strecken zurücklegen, um Nahrung zu finden oder vor Feinden zu fliehen. Im Zoo können die Tiere gesunde Bewegung ausführen und sich auf natürliche Weise verhalten, ohne den ständigen Stress der Nahrungsbeschaffung.
Die Unterstützung durch Kommunen ermöglicht es den Zoos, ihren Bildungsauftrag zu erfüllen und die Eintrittspreise für alle Menschen erschwinglich zu halten. Gleichzeitig leisten die Zoos einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, indem sie jährlich rund 11 Millionen Euro in globale Schutzprojekte investieren, die den Erhalt bedrohter Arten unterstützen. Viele VdZ-Zoos investieren in Artenschutzprojekte vor Ort inzwischen durch den freiwillig geleisteten Artenschutz-Euro.
Obwohl Tierdokumentationen und Informationen im Internet Einblicke in die Welt der Tiere bieten, können sie das unmittelbare Erlebnis im Zoo nicht ersetzen. Zoos bieten eine einzigartige Möglichkeit, Tiere hautnah zu erleben und alle Sinne anzusprechen. Laut einer Forsa-Umfrage sind 65 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Tierfilme das Erlebnis eines Zoobesuchs nicht ersetzen können.
Durch internationale Zuchtprogramme und den Austausch von Tieren verhindern Zoos Inzucht und fördern gesunde Populationen von gefährdeten Arten. Auf diese Weise tragen Zoos aktiv zum Erhalt der genetischen Vielfalt und zur Sicherung der Artenvielfalt bei.
Ja, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen das eindeutig. Laut einer Forsa-Umfrage gaben mehr als zwei Drittel der Befragten an, bei ihrem letzten Zoobesuch viel über Tiere gelernt zu haben. Die Zooschulen und Bildungsangebote vermitteln wertvolles Wissen über:
- Tierarten
- Artenschutz und
- Naturschutz.
Ja, Zoos inspirieren viele Menschen und stärken das Verständnis für den Artenschutz. Laut Umfragen gaben etwa 80 Prozent der Besuchenden an, dass ein Zoobesuch ihre Liebe zu Tieren vertieft hat und sie ein stärkeres Bewusstsein für Natur entwickelt haben. Zudem bezahlen die allermeisten Menschen den Artenschutz-Euro freiwillig, um sich für den Erhalt der Natur zu engagieren.
Die Expertise der Zoos wird nicht nur innerhalb der Zoos eingesetzt, sondern auch bei:
- der Rehabilitation verletzter Wildtiere
- der Unterstützung von Behörden und
- der Bestimmung beschlagnahmter Wildtiere.
Diese Fachkenntnisse sind entscheidend für den Schutz heimischer und nicht-heimischer Arten.
Zoos investieren kontinuierlich in ihre Infrastruktur, um das Tierwohl zu fördern und moderne, artgerechte Gehege zu schaffen.
Investtiert werden jährlich mehr als 140 Millionen Euro in:
- die Weiterentwicklung von Gehegen
- Enrichment-Strukturen und
- technische Einrichtungen wie Lüftungsanlagen
Dies alles auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Tiere im Zoo leben in einem speziell gestalteten Lebensraum, den sie als Revier wahrnehmen. Sie erleben keinen Freiheitsentzug, sondern eine Umgebung, die ihre natürlichen Verhaltensweisen fördert. Zoos verzichten bewusst auf Handaufzuchten, um die natürliche Distanz zwischen Tier und Mensch zu wahren.
Ja, die Tierbestände der Zoos bieten wertvolle Forschungsmöglichkeiten. Mehr als 1.000 wissenschaftliche Studien wurden allein in den VdZ-Zoos durchgeführt, und jährlich kommen etwa 200 neue Studien hinzu, die zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Forschung in verschiedenen Bereichen des Artenschutzes beitragen.
Zoos sind wertvolle Forschungszentren für das Verhalten und die Gesundheit von Tieren. Sie bieten wissenschaftliche Möglichkeiten zur Untersuchung des natürlichen Verhaltens, der Ernährung und der Fortpflanzung von Tieren. Durch diese Forschung können Zoos wichtige Erkenntnisse gewinnen, die nicht nur den Tieren im Zoo zugutekommen, sondern auch für den Artenschutz und die Förderung von Tierschutzprojekten weltweit genutzt werden.
Zoos integrieren ständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Praktiken. Sie verbessern ihre Pflegeprogramme, Zuchtmethoden und Tiergehege, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten. Zoos arbeiten eng mit Forschungsinstituten und modernen Tierhaltungen zusammen, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und positiven Erfahrungen basieren.
Wissenschaftlich geführte Zoos setzen auf hohe Standards in der Tierhaltung, Forschung und Artenschutz. Diese Zoos arbeiten mit wissenschaftlichen Konzepten, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren, um das Tierwohl zu maximieren. Sie führen Zuchtprogramme, Auswilderungsprojekte und Forschung durch, um die Artenvielfalt zu schützen. Besonders die VdZ-Zoos zeichnen sich durch ihre kontinuierliche Arbeit an der Verbesserung von Tierhaltung und Artenschutz aus.
Im Allgemeinen leben Zootiere aufgrund der medizinischen Versorgung, der Ernährung und des Fehlens von natürlichen Feinden länger als ihre wild lebenden Artgenossen. Nachgewiesen wurde dies schon bei vielen Raubtierarten, Menschenaffen, Eisbären, Delfinen und Seelöwen.
Zoos sind meist gemeinnützige Organisationen, die keinen Profit anstreben. In den meisten Fällen sind die Städte und Kommunen direkt an der Betriebsstruktur ihres Zoos beteiligt. Das Hauptziel der Zoos ist es, durch Bildung und Artenschutz einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Natur zu nehmen. Damit Zoos ihre Mission erfolgreich erfüllen können, werden sie in vielen Fällen von ihren Städten und Kommunen finanziell unterstützt. Diese staatliche Förderung stellt sicher, dass die Eintrittspreise für alle Besucher erschwinglich bleiben, während die Zoos weiterhin ihre wichtigen Aufgaben in der Tierpflege, Artenschutzprojekten und Bildung wahrnehmen können.
Laut einer Forsa-Umfrage empfinden 82 Prozent der Deutschen diese öffentliche Unterstützung als akzeptabel, da sie die wertvolle Arbeit der Zoos für den Artenschutz und die Bildung anerkennen. Zudem leisten viele Menschen durch Spenden oder Tierpatenschaften einen direkten Beitrag, um die Zucht und den Schutz bedrohter Tierarten zu unterstützen. Diese finanzielle Hilfe ermöglicht es Zoos, ihre Aufgaben weiterhin ohne den Druck von kommerziellen Gewinnen zu erfüllen.
Besuchende können Zoos aktiv unterstützen, indem sie Eintritt zahlen, Spenden leisten oder eine Tierpatenschaft übernehmen. Diese Beiträge ermöglichen den Zoos, ihre Artenschutzprogramme fortzusetzen und weltweit zum Erhalt bedrohter Arten beizutragen. Viele Zoos bieten außerdem freiwillige Programme und Veranstaltungen, bei denen Besuchende direkt an Naturschutzprojekten mitwirken können.
Zoos engagieren sich aktiv für den Schutz von Lebensräumen durch finanzielle Unterstützung und Partnerschaften mit Naturschutzorganisationen. Sie investieren in Projekte, die die Lebensräume von exotischen und heimischen Tieren schützen und zur Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen beitragen. Dazu gehören Schutzprojekte für Tiere wie:
- Elefanten,
- Menschenaffen
- Eisbären und
- Rote Pandas.