Geschichte des Verbandes
Die älteste Zoovereinigung der Welt stellt sich vor
Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) besteht seit 1887 und ist damit die älteste Zoovereinigung der Welt. Heute gehören ihm 70 wissenschaftlich geleitete Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien an. Der Ursprung des VdZ lässt sich auf das Jahr 1887 zurückführen, als vom 29. bis 31. Oktober in Berlin die erste Konferenz der Direktoren deutscher zoologischer Gärten stattfand. An dieser Konferenz nahmen die Zoodirektoren Dr. Heinrich Bolau (Hamburg), Dr. Ludwig Heck (Köln), Christian Kuckuck (Hannover), Dr. Max Schmidt (Berlin), Adolph Schöpf (Dresden), Hermann Stechmann (Breslau) und Dr. Ludwig Wunderlich (Frankfurt) teil.
Von Versteigerung zur Versammlung
Ab dann trafen sich die deutschsprachigen Zoodirektoren zweimal jährlich: Ein Treffen fand jeweils im Frühjahr bei den Tierversteigerungen in Antwerpen statt. Kaufleute, Kapitäne und Schiffsgesellschaften brachten von ihren Auslandsreisen Tiere für den 1843 gegründeten Zoo Antwerpen mit. Tiere, die dieser nicht selbst benötigte, wurden auf Versteigerungen verkauft, die von Zoodirektoren aus ganz Europa besucht wurden. Im Herbst fand dann die offizielle „Conferenz“ in einem deutschen Zoo statt. Statuten gab es keine, den Vorsitz führte jeweils der älteste Kollege. Seit den 1920er Jahren erweiterte sich der Verband um Mitglieder aus Mittel- und Nordeuropa und wurde damit zur Keimzelle der heutigen „World Association of Zoos and Aquariums“ (WAZA), vormals „International Union of Directors of Zoological Gardens“ (IUDZG). Ab 1950 wurde nach deren Ausschluss nach dem Zweiten Weltkrieg den deutschen Zoodirektoren der Beitritt zur internationalen Vereinigung wieder ermöglicht. Im Jahr 2000 erhielt die IUDZG ihren heutigen Namen. In Deutschland kamen die Zoodirektoren ab 1947 wieder jährlich zusammen. Nach internen Auseinandersetzungen spaltete sich unter Vorsitz des Münchner Zoodirektors Heinz Heck der Verband deutscher Tiergärtner und Wildtierhalter e.V. ab. Der Verband Deutscher Zoodirektoren VDZ gründete sich daraufhin 1951 mit elf Mitgliedern neu. Er erhielt erstmals eine Satzung, die Mitglieder waren die hauptberuflichen wissenschaftlichen Leiter zoologischer Gärten, Aquarien und ähnlicher Institute. Bewusst wurde die innerdeutsche Zusammenarbeit gefördert: Kam der Präsident aus der Bundesrepublik, wurde ein Vizepräsident aus der DDR ernannt und umgekehrt. 1952 wurde eine neue Kategorie für „korrespondierende Mitglieder“ geschaffen, die u.a. auch für die Leiter kleinerer Zoos und Tierparks offen stand. Neben deutschen Zoos war ab diesem Jahr auch der Tiergarten Schönbrunn im Verband vertreten.
1968: Anweisung zum Austritt
Nachdem 1968 die Mitglieder aus der DDR und Ostberlin auf Anweisung austreten mussten, gehörten dem Verband nur noch solche aus der Bundesrepublik und Österreich an. Allerdings sollte der VDZ weiterhin allen deutschsprachigen Kollegen offen stehen: 1972 wurden die Direktoren des Tierparks Bern und der Zoologischen Gärten in Zürich und Mülhausen im Elsass als neue Mitglieder begrüßt. Die Satzungsänderung von 1978 öffnete den Verband für wissenschaftliche Mitarbeiter. Diese konnten einige Jahre später als korrespondierende Mitglieder an den wissenschaftlichen Sitzungen der Jahrestagungen teilnehmen. Die Geschäftssitzungen blieben nach wie vor den Direktoren vorbehalten. 1987 wurde der Verband ein eingetragener Verein. Nach der politischen Wende in Deutschland wurden die Zoodirektoren aus der ehemaligen DDR 1991 wieder in den Verband aufgenommen.
2014 - ein neue Zeit für den Verband
Bereits Anfang der 1990er Jahre entstanden Diskussionen, ob Satzung und Struktur der Organisation noch zeitgemäß seien, zunächst blieb man aber bei den alten Strukturen. Eine weitgehende Satzungsänderung wurde 2014 auf der Jahrestagung in Münster/Westfalen beschlossen. Die persönliche Mitgliedschaft der Zoodirektoren wurde durch eine institutionelle Mitgliedschaft der Zoos ersetzt, wie dies auch beim internationalen Verband WAZA und beim europäischen Zoo- und Aquarien-Verband EAZA bereits der Fall war. 2015 wurde der Sitz der VdZ-Geschäftsstelle zudem von Bern nach Berlin ins Regierungsviertel verlegt und die Anzahl der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle aufgestockt. Der Verband erhielt im Zuge dieser Veränderungen auch seinen heutigen Namen: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ).