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Zoos wollen Qualität erhalten

International Zookeeper Day am 4. Oktober: Ausbildung im Fokus

Berlin, 2. Oktober 2017. Am 4. Oktober wird der „International Zookeeper Day“ begangen. Dennoch ist vielen Zooverantwortlichen in Deutschland nicht zum Feiern zumute. Denn seit im Jahr 2003 die Ausbildungsverordnung für Tierpfleger generalisiert wurde, sind die Anforderungen des Berufes deutlich gestiegen. „Wir sehen nun nach mehr als zehn Jahren Erfahrung ganz deutlich, dass der beschrittene Weg ein falscher ist“, sagt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ). „Die momentane schulische Ausbildung reicht für den hohen Standard wissenschaftlich geleiteter Zoos und Tierparks nicht aus, weil sie nicht genug in die Tiefe gehen kann. Dabei brauchen wir eine fachlich fundierte Ausbildung, wollen wir unseren Tieren beste Bedingungen bieten.“ Mit der Neuordnung der Tierpflegerausbildung im Jahr 2003 fiel für Auszubildende mit dem Berufswunsch „Zootierpfleger“ die Spezialisierung weg. Gravierender Unterschied: Statt drei Jahre im speziellen Theorieteil auf die komplexen Ansprüche der Wildtierhaltung vorbereitet zu werden, durchlaufen die Zootierpfleger nun zusammen mit den Auszubildenden der Sparten „Tierheim- und Pensionstierpflege“ und „Forschung und Klinik“ eine zweijährige allgemeine Ausbildung. Erst im dritten Ausbildungsjahr erfolgt die Spezialisierung. „Das kann bedeuten, dass sich die Auszubildenden abgesehen von ihren praktischen Lernerfahrungen im Zoobetrieb im theoretischen Teil der Ausbildung nur ein Jahr lang mit Wildtieren beschäftigen“, beklagt Michael Rolfs, Inspektor im Naturzoo Rheine und Vorstandsmitglied beim Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ). „Das kann doch nicht das Ziel einer Ausbildung mit Qualität sein. Zootierpflege ist ein toller und nachgefragter Beruf, der aber nicht besonders lukrativ vergütet wird – wir dürfen ihn durch fehlgeleitete Ausbildung nicht kaputt machen.“ Die mehr als 10.000 Zootierpfleger, die seit 1993 an den vom BdZ organisierten Fort- und Weiterbildungen zu Zootierhaltungsthemen teilgenommen haben, zeigen, wie wichtig ihnen ein hoher Qualitätsstandard bei der Arbeit mit den ihnen anvertrauten Tieren ist. Weil politisch bedingt eine Neuausrichtung der Ausbildungsverordnung leider nicht zu erwarten ist, fordern VdZ und BdZ deswegen die Industrie- und Handelskammern dazu auf, genau hinzuschauen, wenn neue Ausbildungsgenehmigungen erteilt werden. Von den zoologischen Einrichtungen erhoffen sich die Verbände Bemühungen, hohe Standards bei der praktischen Ausbildung im Fokus zu behalten.

 


Kontakt: Sebastian Scholze, Leiter Kommunikation (sebastian.scholze@vdz-zoos.org; 0175/2731955)
Michael Rolfs, Zooinspektor und Berufsverband der Zootierpfleger (0173/2663350)

 


Über den VdZ: Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien. Zu den Schwerpunkten des VdZ gehören die Vertretung der Mitgliederinteressen, die Kommunikation und Kooperation mit Behörden, Politikern, Wissenschaftlern, Verbänden und den Medien. Weiterhin unterstützt der Verband Natur- und Artenschutzprojekte, sowie Bildung und Forschung in Zoos.


Über den BdZ: Der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ e.V.) wurde 1993 gegründet. Der Verein versteht sich als Vertretung der deutschsprachigen Zootierpfleger und hat aktuell über 1400 Mitglieder in Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark, Luxemburg und Australien. Seit 2003 beteiligen sich Mitglieder des BdZ federführend an der Durchführung einer internationale Tagung für Zootierpfleger (ICZ – International Congress of Zookeepers) mit dem Ziel der besseren Kommunikation und vor allem der Unterstützung und Entwicklung von weiteren regionalen Tierpflegerverbänden. Der BdZ ist seit 2010 Mitglied des Weltzooverbandes (WAZA) und seit 2015 assoziiertes Mitglied des Verbandes der zoologischen Gärten (VdZ).


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