Datenbanken für die Zootierforschung

Unter Beteiligung von VdZ-Mitgliedern entstehen im Jahr rund 150 wissenschaftliche Veröffentlichungen, etwa zu tierbiologischen, veterinärmedizinischen und naturschutzrelevanten Fragestellungen. Um den Gesamtbeitrag von Zoos und Aquarien zu Forschung und Wissenschaft zu verdeutlichen und leicht zugänglich zu machen, betreiben VdZ und EAZA gemeinsam die Zoo Science Library. Wir listen dort Veröffentlichungen aus internationalen, peer-reviewed Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung europäischer Zoos und Aquarien entstanden sind. Dies dient auch dem internationalen Wissenstransfer und der Vernetzung. Filter erleichtern gezielte Suchanfragen, z.B. nach beteiligten Zoos, Fachgebieten, Erscheinungsdatum oder auch Tierarten. Die Datenbank wird ständig erweitert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie enthält bereits jetzt über 1.400 Publikationen, die unter Beteiligung von Zoos entstanden sind.

Grundlage für die wissenschaftliche Haltung und Zucht von Tieren in Zoos ist ein ausgezeichnetes Datenmanagement. Es beginnt mit den täglichen Berichten der Tierpfleger über ihre Schützlinge, setzt sich mit dem Einpflegen dieser Informationen in die weltumspannende, zoointerne Datenbank Zoological Information Management System (ZIMS) fort und endet im weltweiten Zugriff durch Zoos und Forschungseinrichtungen auf diese Datenbank. ZIMS wird von der Non-Profit-Organisation Species360 betrieben und stellt mit Informationen zu über zehn Millionen Tieren aus etwa 22.000 Arten einen einzigartigen Wissensschatz dar. Etwa 1.300 zoologische Einrichtungen weltweit liefern täglich neue Daten – darunter viele Zoos des VdZ. Auch externe Forschende können über geprüfte Forschungsanträge Zugang zu ZIMS-Daten erhalten. So trägt das System entscheidend dazu bei, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, die Fortpflanzung seltener Tierarten besser zu verstehen und den weltweiten Artenschutz zu stärken.

Der Europäische Zooverband bewahrt in der EAZA-Biobank biologische Proben von Tieren in EAZA-Zoos und -Aquarien sowie ihren wildlebenden Artgenossen auf und stellt sie der wissenschaftlichen Forschung zur Unterstützung des Artenschutzes zur Verfügung. Die biologischen Proben werden bei Routineuntersuchungen, Operationen oder nach Todesfällen von Zootieren entnommen und in der EAZA Biobank mit Standorten in Berlin, Antwerpen, Kopenhagen und Edinburgh gesammelt. Auf geprüfte Nachfrage hin können diese Proben für Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt werden.