Moderne Zoos: Forschung mit Wirkung

Als multidisziplinäre Wissenschaftsstandorte sind Zoos und Aquarien bedeutende Partner im globalen Wissenschaftsnetzwerk. Unsere Publikationen und Fachjournale erweitern den internationalen Erkenntnisstand, fördern den Wissenschaftsaustausch und bilden die Basis für faktenbasierte Diskurse und Entscheidungen. Zoos sind bedeutende wissenschaftliche Einrichtungen. Sie ermöglichen Forschungen, die in der Natur kaum realisierbar wären – etwa zur Tiergesundheit, Fortpflanzung oder Verhaltensbiologie. Dank kontrollierter Bedingungen lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die sowohl in der Natur als auch in menschlicher Obhut zum Schutz und Wohl der Tiere beitragen. Ein Beispiel dafür ist die Analyse von Nashornurin zur Gesundheitsüberwachung oder die Entwicklung spezieller Sender für Geparde, die sicherstellen, dass die Tiere sie nicht verlieren.

Durch gemeinsame Forschungsprojekte stehen wir im Austausch mit rund 140 Universitäten in knapp 30 Ländern und sind somit gut in der Wissenschaftswelt vernetzt. Jährlich entstehen unter ihrer Beteiligung rund 150 wissenschaftliche Publikationen. Besonders eng kooperieren einige Zoos mit Universitäten und Forschungsinstituten: Der Opel-Zoo und der Zoo Frankfurt finanzieren Stiftungsprofessuren, der Zoo Zürich ist an über 70 Forschungskollaborationen beteiligt, und der Zoo Rostock arbeitet eng mit der Universität Rostock zusammen. Zudem pflegen viele VdZ-Mitglieder Partnerschaften mit renommierten Einrichtungen wie dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (GEOMAR) und verschiedenen Max-Planck-Instituten. Auch die Zooschule Landau ist ein Beispiel für eine langjährige Kooperation zwischen Zoo und Hochschule.

Forschung für OPA

Die Forschung in Zoos folgt dem One Plan Approach (OPA) der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Dieser Ansatz kombiniert Erkenntnisse aus der Natur mit Forschungsergebnissen aus Zoos, um Tiere in ihrem ursprünglichen Lebensraum und in menschlicher Obhut bestmöglich zu schützen. So ergänzen sich beide Forschungsstränge und ermöglichen praxisnahe Lösungen für den Artenschutz. Die im Zoo gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in den Artenschutz, die Veterinärmedizin und die Zoopädagogik ein. So wird Wissen geschaffen, das Tierwohl verbessert und aktiv zum globalen Artenschutz beigetragen.

Im VdZ gibt es eine Arbeitsgruppe zum Thema „Forschung und Wissenschaft“. Ziel und Zweck der AG ist die Förderung von wissenschaftlichen Studien und interdisziplinären Erkenntnissen, die durch unsere Tiere, Daten und Proben entstehen. Zudem bauen wir die wissenschaftlichen Netzwerke für und mit Zoos aus, setzen Standards für die Forschung in Zoos und bieten finanzielle Unterstützung für Forschungsvorhaben an.

Natürlich erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch, wie Besuchende bei einem Zoobesuch etwas über Tiere lernen – und ob sich ihre Sichtweise oder sogar ihr Verhalten gegenüber der Natur dadurch verändert.

Unsere Themen im Forschungsbereich

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