Arche Warder
Die Arche Warder ist weit mehr als ein Tierpark: sie ist Europas größtes Zentrum für seltene Haus- und Nutztiere und ist sowohl eine Bildungs- sowie Freizeiteinrichtung als auch ein Erhaltungszuchtprojekt mit wissenschaftlichem Anspruch. Hier werden Haustiere gezeigt, die nicht nur artgerecht gehalten werden, sondern sich als domestizierte Tiere besonders für eine Tier- Mensch-Interaktion eignen. Besucher können durch eine direkte Kontaktaufnahme (z.B. Streicheln, Füttern) eine intensive Begegnung mit Tieren erleben. Hinzu kommt, dass die Haltung und professionelle Zucht dieser seltenen Haus- und Nutztierrassen ein umfangreiches Schutzprojekt zur Erhaltung der Agro-Biodiversität darstellt.
Ferner sieht die Arche Warder ihr Wirken auch unter einem kulturhistorischen Aspekt, denn die Erhaltung alter Rassen bedeutet gleichzeitig die Erhaltung wertvollen europäischen Kulturguts.
Mit dem „Domesticaneum“ ist seit April 2023 ein Ausstellungsgebäude mit einer interaktiven Edutainment-Ausstellung zur Geschichte der Haustiere hinzugekommen und erweitert den Tierpark und seine Bildungsangebote.
Das Konzept der Arche Warder zum Erhalt alter bedrohter Rassen hat sechs Säulen:
1. Schutz durch Erhaltungszucht
Auf der Basis einer exakten Zucht- und Managementstrategie werden die wertvollen alten Rassen erhalten und die Bestände vergrößert. Prinzipiell kann ein großer Genpool (Agrobiodiversität) auf Veränderungen im Klima oder bei Richtungsänderungen in der Landwirtschaft besser reagieren.
2. Schutz durch Satellitenstationen
Durch die Außenflächen gewährleistet die Arche Warder den Schutz bei Seuchenzügen sowie die Möglichkeit, den Genpool zu vergrößern und ausgewählte Tiere in die landwirtschaftliche Nutzung einzugliedern. Die zwanzig Außenflächen (Satellitenstationen) der Arche Warder beherbergen Schafe, Ziegen, Schweine, Rinder und Pferde.
3. Schutz durch Bildung
Tierparkpädagogik ist eine wichtige Aufgabe. Der Park ist ein lebendiges Museum, das die Rolle der Nutztiere für die kulturelle Entwicklungsgeschichte des Menschen anschaulich vermittelt. Im Mittelpunkt steht die direkte Mensch-Tierbegegnung. Durch Bildung möchte die Arche Warder das Wissen um die Bedeutsamkeit alter Rassen weitergeben. Angefangen bei Kinderferienprogrammen hin zu Betriebsausflügen, Vorträgen von Wissenschaftlern hin zum Domesticaneum, einem musealen Ausstellungsgebäude, das die gemeinsame Entwicklungsgeschichte von Menschen und Nutztieren verdeutlicht. Erst wenn das Thema alter Rassen in der Gesellschaft bekannt ist, lassen sich auf größerer Ebene Veränderungen hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft anstoßen.
4. Schutz durch Vernetzung
Um erfolgreich arbeiten zu können, braucht die Arche Warder ein funktionierendes Netzwerk. Zum Austausch von Informationen und Erfahrungen pflegt die Arche unter anderem Kontakte zu Naturschutzstiftungen, Zoos, Tierparks, zu Herdbuchzüchtern und anderen Verbänden.
5. Schutz durch Forschung:
Mit ihren Forschungsvorhaben zu den physiologischen Besonderheiten alter Rassen und der Schutzproblematik ist die Arche Warder eng mit mehreren Universitäten sowie verschiedenen Forschungseinrichtungen verknüpft. Ein hochkarätiger, interdisziplinärer wissenschaftlicher Beirat, ein Kreis von hochkompetenten Wissenschaftlern, berät die Arche Warder in spezifischen Fragen der Züchtung, Haltung und Forschung. Dieser Beirat tagt einmal jährlich.
6. Schutz durch Erhalt der einheimischen Biodiversität (Biotopschutz)
Der nach ökologischen Kriterien gestaltete Landschaftstierpark ist so angelegt, dass er zahlreichen wilden Tier- und Pflanzenarten neue Mikrohabitate bietet (z.B. Teiche, Knicks, Bauminseln, Trockenrasen). Unterstützt wird dies durch die ganzjährige Bereitstellung von Nisthilfen und Fütterungsplätzen für Wildvögel.
Eröffnung:
2004
Fläche:
40 ha
Tierbestand:
92 Nutztierrassen
aktualisiert:
16. November 2023
Mitgliedschaften in anderen Zooverbänden:
-
Besucher 2021:
114.764
Besucher 2022:
104.688
Kontakt
Langwedeler Weg 11
D-24646 Warder
Tel.: 0049 - 4329 - 91 340
Fax: 0049 - 4329 - 91 34 11
E-Mail: info@ arche-warder.de